(Allgemeine Feuerwehrbereitschaft)


Übung der 1. Feuerwehrbereitschaft Ostholstein

am 04.11.2017 in Dahme  

- Schöpfwerk Wasser- und Bodenverband Oldenburg i.H. -  


Am Samstag, dem 04.11.2017 fand eine Einsatzübung der 1. Feuerwehrbereitschaft Ostholstein statt.  

Die für das Jahr 2016 geplante Übung musste wegen krankheitsbedingtem Ausfall der Bereitschaftsführung abgesagt werden.  

Bei der Großübung im Hansaparkt am 05.11.2016 waren wir lediglich als Statisten gefordert – jetzt aber durfte wieder einmal gearbeitet werden.  

Nach vorheriger Ankündigung der beteiligten Einheiten wurde um 08.00 Uhr durch die Integrierte Rettungsleistelle Süd (IRLS) in Bad Oldesloe alarmiert.  

Bereitstellungsraum war das Feuerwehrgerätehaus in Oldenburg.  

Nach gut einer Stunde war die Bereitschaft im ersten Bereitstellungsraum eingetroffen.  

Zugehörig in der 1. Feuerwehrbereitschaft Ostholstein sind Fahrzeuge der Wehren  

Oldenburg Führungsfahrzeug  

Großenbrode, Bannesdorf, Dahme, Kellenhusen (1. Zug)  

Hansühn-Testorf, Fargemiel, Wangels, Altgalendorf (2. Zug)  

Lensahn, Grube, Harmsdorf und Kabelhorst (3. Zug)  

Die FF Grammdorf (LF 8/6) hat sich aus der Bereitschaft herausgelöst.  

Ersatz stellen nun die FF Wangels (TSW-W) und die FF Altgalendorf (LF 16/12).  

Die FF Fargemiel (Gruppe) konnte aufgrund einer eigenen Veranstaltung leider nicht an der Übung teilnehmen.  

Auch die FF Großenbrode (Zugtrupp) und die FF Harmsdorf (Staffel) musste sich abmelden.  

Dafür hat jedoch noch einmal die FF Grammdorf den 2. Zug unterstützt und bei der Übung hereingeschaut.  

Ergänzend – wie bereits auch bei der Übung in 2015 – waren bei dieser Übung auch wieder die FF Oldenburg mit einem Gerätewagen-Logistik und der Hochleistungspumpe des KFV OH und die Fachgruppe Wasserschaden-Pumpen des THW-Ortsverbandes Oldenburg i.H. beteiligt.  

Die HLP ist keiner Bereitschaft zugeteilt und kann bei Bedarf angefordert werden.  

Die Hochleistungspumpe des KFV OH ist seit 04/2015 in Oldenburg stationiert und wird regelmäßig bei Einsatzübungen mit eingeplant.  

Ausgearbeitet wurde die Übung durch die Bereitschaftsführung.  

Nach Eintreffen im ersten Bereitstellungsraum in Oldenburg erfolgte eine kurze Begrüßung durch den Bereitschaftsführer und anschließend durch den Beisitzer des KFV OH, Kamerad Thorsten Röhrke.  

Dann wurde erst einmal ein neues Foto der Bereitschaft aufgenommen.  

Beim Antreten haben alle einen ersten Lagebericht zur Übung bekommen.  

Um 10.15 Uhr rückte der Verband geschlossen Richtung Dahme aus.  

Vorweg - auch im weiteren Verlauf der Übung wurde komplett digital gefunkt.  

Digitaler Funkverkehr erfolgte u.a. auch auf der weiterhin bundeseinheitlichen DMO Rufgruppe „Marschkanal" und vor Ort die Führung in einer Rufgruppe und die drei Abschnitte (Züge) in 3 weiteren Rufgruppen im DMO-Bereich.  

Um 10.45 Uhr ist der Verband im 2. Bereitstellungsraum am Übungsobjekt Schöpfwerk in Dahme eingetroffen.  

Hier erfolgte zunächst eine Begrüßung und ein Vortrag durch den Verbandsvorsteher des Wasser- und Bodenverbandes Oldenburg i.H., Herrn Dieter Knoll.  

Interessant, die Aufgaben und technischen Bauwerke des Verbandes kennenzulernen.  

Um 12.00 Uhr war Beginn der praktischen Übungen.  

Nachdem die Einsatzkräfte am Übungsgelände eintrafen, erhielten sie vom jeweiligen Einheitsführer ihre entsprechenden Befehle.  

Zur Lage:  

Aufgrund eines anhaltenden Ostseehochwassers musste die Schleuse in Weissenhaus geschlossen werden. Somit bringen lang anhaltende Starkregenereignisse die Gefahr des Überlaufens des Oldenburger Grabens mit sich. Das Wasser muss über Dahme in die Ostsee ablaufen.  

Aufgrund einer anhaltenden stürmischen Großwetterlage hat es jedoch Stromausfälle in Dahme gegeben. Rückstauklappen und Pumpen im Schöpfwerk sind ausgefallen. Kurzschlüsse in den elektrischen Anlagen haben Feuer entstehen lassen.  

Mitarbeiter des Verbandes werden im Gebäude des Schöpfwerkes vermisst.  

Alarmierungsstichwort: TH G 00 Y  

Der Übungsschwerpunkt lag somit bei der Menschenrettung und der Wasserförderung.  

Zudem mussten die beiden Hochleistungspumpen (KFV OH & THW) für die Wasserförderung mit Personal und Schlauchmaterial unterstützt werden.  

Dazu mussten viele B-Schlauchleitungen verlegt werden.  

Letztendlich erinnerte das Übungsszenario an die Starkregenereignisse aus 2007 auch in diesem Bereich.  

Auch ein Grund dazu, die jetzigen Feuerwehrbereitschaften in Ostholstein ins Leben zu rufen.  

Trotz der fehlenden Einheiten Großenbrode und Fargemiel hat die Bereitschaft klassisch in 3 Zügen gearbeitet.  

Es wurden entsprechende Abschnitte gebildet.  

Der 1. Zug hatte die Aufgabe, Menschenrettung und Brandbekämpfung unter Atemschutz im „verqualmten" Schöpfwerkgebäude durchzuführen. Die Anzahl der vermissten Personen war nicht bekannt - ebenso nicht die Größe der Ausbreitung des Feuers.  

Im weiteren Verlauf stellte sich heraus, dass der Pumpenwärter im Erdgeschoß und ein weiterer Kollege im Kellerbereich des Schöpfwerkes gerettet werden mussten.  

Da der Zugtrupp aus der FF Großenbrode und auch das Fahrzeug fehlten, wurde der Zug vom stv. Bereitschaftführer geführt.  

Der 2. Zug hat an der nördlichen Seite des Geländes Stellung bezogen.  

Aufgabe: Wasserförderung vom Oldenburger Graben in die angrenzende Ostsee.  

Hierbei mussten die Schlauchleitungen mit Schlauchbrücken ca. 100 Meter über die Straße und den Deich mit Höhenunterschied zur Ostsee verlegt werden.  

Hier fehlte die FF Fargemiel. Trotzdem konnten die beiden weiteren Einheiten des Zuges mit Unterstützung der FF Grammdorf gut arbeiten.  

Lageänderung: Unterstützung des 1. Zuges durch Wechsel der Atemschutzgeräteträger.  

Zur Menschenrettung durch den 1. Zug mussten Atemschutzgeräteträger des 2. & 3. Zuges aufgrund der weiterhin starken „Verqualmung" und des Stromausfalles die Schieber für die Rückstauklappen unter PA manuell durch Handumdrehungen der großen Ventilräder schließen. Eine schweißtreibende Arbeit.  

Insgesamt standen 16 Atemschutzgeräteträger zur Verfügung.  

Der 3. Zug hatte die Aufgabe, die beiden Hochleistungspumpen auf der südlichen Seite des Geländes bei der Wasserförderung mit Personal und Schlauchmaterial zu unterstützen.  

Aufgrund der hohen Förderleistung der Pumpen wurde bewusst auf die Verlegung von Schlauchleitungen größeren Umfanges verzichtet und das Wasser wurde aus dem Oldenburger Graben im Kreislauf gefördert.  

Wie immer wurden die Zusammenarbeit der verschiedenen Feuerwehreinheiten und die Kommunikation bei derartigen Schadensfällen weiter vertieft.  

Insbesondere hier auch die Zusammenarbeit der beiden Hochleistungspumpen.  

Sowohl Feuerwehren als auch THW haben hier wieder Hand in Hand gearbeitet.  

Nach Übungsende mussten alle eingesetzten Pumpen und Schläuche nach dem Salzwassereinsatz ordentlich gespült werden.  

Gegen 13.30 Uhr ging es wieder zum Gerätehaus in Dahme. Dort gab es für alle Einsatzkräfte ein kräftiges Chili und warme Getränke aus der Feldküche der DRK-Bereitschaft Göhl und alkoholfreie Getränke durch die Feuerwehr Dahme.  

Die Feuerwehrtechnische Zentrale war für den Tausch von Schlauchmaterial und Atemluftflaschen vor Ort.  

Fazit: Das Wetter hat mitgespielt und allen hat es wieder einmal Spaß gemacht!  

Zum Glück war es nur eine Übung – denn die Ereignisse aus dem Sommer 2007 sind vielen Übungsteilnehmern noch in guter Erinnerung.  

Insgesamt waren insgesamt 70 Einsatzkräfte an der Übung beteiligt.  

Gegen 15.00 Uhr konnten die Übungsteilnehmer den Weg in die Heimatstandorte antreten.  

Die Bereitschaftsführung spricht einen Dank an alle Übungsteilnehmer aus.  

Insbesondere an die Gemeinde Dahme, Bürgermeister Michael Olandt, den Wasser- und Bodenverband Oldenburg i.H., Verbandsvorsteher Dieter Knoll, der Feuerwehr Dahme , der Feuerwehrtechnischen Zentrale, den Fachgruppen der Hochleistungspumpen KFV OH und THW Oldenburg, der DRK-Bereitschaft Göhl, sowie allen weiteren Helfern im Hintergrund, denn ohne sie sind derartige Übungen kaum möglich.  

Zum Schluss spreche ich im Namen der Bereitschaft und des KFV OH Dank und Anerkennung an die Freiwillige Feuerwehr Grammdorf und die Gemeinde Wangels sowie an die Freiwillige Feuerwehr Puttgarden-Todendorf und die Stadt Fehmarn aus.  

Seit dem Bestehen der „neuen" Bereitschaften im Kreis Ostholstein im November 2008 waren die FF Grammdorf mit ihrem LF 8/6 im 2. Zug und die FF Puttgarden Todendorf mit dem HLF 20 der „Scandlines" im 1. Zug der 1. Feuerwehrbereitschaft vertreten.  

Umgehend wurde auch für Ersatz und Ergänzung gesorgt.  

Kurze freundschaftliche und kameradschaftliche Gespräche zwischen den Gemeinde- und Ortswehrführern und der Bereitschaftsführung führten schnell zum Erfolg.  

Die Freiwilligen Feuerwehren Wangels (Gemeinde Wangels) (TSF-W), Altgalendorf (Gemeinde Gremersdorf) (LF 16/12) und Bannesdorf (Stadt Fehmarn) (LF 10/6) haben sich dazu bereit erklärt, in der Bereitschaft mitzuwirken.  

Im Ergebnis konnte die Bereitschaft somit sowohl personell als auch technisch erweitert werden. Die Sollstärke der Einsatzkräfte hat sich von 75 auf nunmehr 81 erhöht und jeder der 3 Züge besteht aus je 3 Löschfahrzeugen.  

gez.  

Andreas von der Heyde  

Bereitschaftsführer